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40 Jahre frei befahrbares Gleis im Nahen Osten dank einer genialen Idee ​

Wo andere Technologien schnell an ihre Grenzen stoßen, fängt die Arbeit für eine Sandräummaschine (SRM) erst so richtig an. ​

​Sandverwehungen am Bahnkörper können sehr gefährlich werden. Strecken werden nur erschwert passierbar oder sind für den Regelverkehr zu sperren, um diese Gefahrenquelle einer Entgleisung zu beseitigen. Bereits Ende der 1970er-Jahre erkannte Plasser & Theurer den Bedarf, mit robuster Technologie für freie Fahrt zu sorgen: Die SRM war geboren. Bis heute konnte sich das Verfahren in fünf Ländern 15-fach im Einsatz bewähren. „Wenn auch global gesehen eine Nischenanwendung, ist diese für Infrastrukturbetreiber in betroffenen Klimazonen eine Schlüsseltechnologie“, meint Produktspartenleiter Thomas Gruber. ​

Das Potenzial dieser Maschine ist nicht zu unterschätzen. Während konventionelle Technologien schnell an ihre Leistungsgrenzen stoßen und auch beschleunigter Vorschub das Arbeitsergebnis nicht verbessern kann, frisst sich die SRM durch die Aufschüttungen: unabhängig von der Vorschubgeschwindigkeit, bis zum Maschinenstillstand, mit gleichbleibender Förderleistung. Thomas Gruber erklärt: „Entscheidend für den erfolgreichen Einsatz sind die kontinuierliche Materialaufnahme ohne Bedingungen an den Vorschub und der ausladende Materialabwurf wahlweise zu einer Seite des Fahrwegs, vorzugsweise mit Rücksicht auf die Hauptwindrichtung.“

Nicht nur für Sand am Gleis

Das Räumen von Gleisen betrifft nicht nur Sandverwehungen, sondern das Verfahren der SRM bewährt sich auch bei verlorenem Ladegut, Schotter oder anderen losen Anhäufungen, die für den sicheren Zugverkehr von der Bettungskrone entfernt werden müssen. Die Ausstattung mit rotierenden Kleineisenbürsten erlaubt es zusätzlich, auch die Schienenbefestigungen freizulegen.

Eingleisige Strecken flexibel bearbeiten

Nachdem die SRM häufig Gleise freiräumt, die in langen Abschnitten eingleisig geführt sind, waren im Engineering Lösungen zur Steigerung der Flexibilität gefragt. Die Ergebnisse sind einfach, aber überzeugend: Mit Hilfe eines Drehschemels, der die gesamte Maschine zentral aus dem Gleis hebt, ändert man die Arbeitsrichtung. Eine Ausgleisvorrichtung bietet die Option, das Gleis für passierende Züge freizugeben und unmittelbar danach die Räumarbeit wieder aufzunehmen.

Damit beweist die SRM, dass dieses Konzept mit all seinen Detailanpassungen an den Stand der Maschinenbautechnik heute noch so aktuell ist wie bei seiner Premiere.


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