aktuell 135

P&T Research

Dynamischer Gleisstabilisator trifft im Labor auf neue Oberbauformen

Sophie Feurig widmet sich in ihrer Doktorarbeit der intensiven Betrachtung der dynamischen Gleisstabilisation im Labor. Der tiefe Einblick in das Systemverhalten des Schotteroberbaus weckt dabei nicht nur ihre Begeisterung.

Der Lehrstuhl und das Prüfamt für Verkehrswegebau der Technischen Universität München (TUM) ist die richtige Adresse, wenn es im Eisenbahnoberbau um fundierte Laboranalysen mit Praxisbezug geht. Wofür das Herz der Einrichtung schlägt, wird bei einem Besuch sofort klar: Es schlägt für das Gleis als Verkehrsweg der Gegenwart und Zukunft. Diese Einstellung strahlen Professor Stephan Freudenstein als Leiter der Einheit und Dr.-Ing. Walter Stahl als stellvertretender Leiter des Prüfamtes mit ihrem gesamten Team aus. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten in der Versuchshalle zeigen die Komplexität des Verkehrswegebaus auf.

Wirkung bei drei Oberbauformen analysiert

Für das Forschungsprojekt DynlaTrack hat man sich bei Plasser & Theurer entschieden, diese Begeisterung und das Know-how über das Gleis und seine Komponenten zu nutzen. Ziel der Zusammenarbeit mit der TUM ist es, den geänderten Rahmenbedingungen bei der Instandhaltung der Eisenbahninfrastruktur Rechnung zu tragen und das Thema in Form einer Dissertation wissenschaftlich aufzubereiten. Die Forschung beleuchtet dabei einerseits den Einfluss der neuen Oberbautypen mit zusätzlichen elastischen Komponenten auf das Systemverhalten des Schotteroberbaus, andererseits die Möglichkeiten zur Optimierung der Arbeitsergebnisse aufgrund der neuen Maschinentechnologien des Dynamischen Gleisstabilisators (DGS).

Bei dem von Plasser & Theurer initiierten Forschungsprojekt DynlaTrack stehen drei unterschiedliche Oberbauformen auf dem Programm. Es handelt sich dabei um die drei häufigsten Gleisschwellentypen mit deren Standardbefestigungen, die bei der Deutschen Bahn in Verwendung sind. Untersucht werden die Spannbetonschwellen der Bauarten B70, B90 und B07So. Diese unterscheiden sich nicht nur in ihrer Geometrie, sondern in Kombination mit den entsprechenden Zwischenlagen auch in ihren elastischen Eigenschaften. Bei der Betonschwelle B07So wird durch eine Kunststoffbesohlung auf der Unterseite der Schwelle eine zusätzliche Elastizität in das System eingebracht. Diese hat unter anderem eine besonders positive Wirkung auf die Lastverteilung und wirkt somit verschleißreduzierend auf den Schotter im Gleis.

Geduld, Genauigkeit und vor allem Ausdauer sind bei den Versuchsaufbauten gefragte Charaktereigenschaften der Forschungsprojektleiterin. Sophie Feurig bringt genau die richtigen Voraussetzungen mit. Sie arbeitet mit Eifer an ihrer Dissertation und widmet im Rahmen dieses Projektes ihr ganzes Augenmerk der dynamischen Gleisstabilisation.

Die detaillierte Analyse der Ergebnisse bietet viel Potenzial: Aus der Grundlagenforschung wächst das Verständnis über die Komplexität des Gleises im elastischen Schotteroberbau. Durch die neuen Materialien und deren Einflüsse auf Arbeitsparameter werden kontinuierlich die Leistungsgrenzen dieser Infrastruktur erweitert. Und das begeistert nicht nur den fachkundigen Experten!

Den kompletten Artikel und ein Video finden Sie auf unserer Website:
research.plassertheurer.com

Fakten zum DynlaTrack-Versuchsaufbau

Regelquerschnitt der Deutschen Bahn
6 m Schienen
9 Schwellen
19 t Schotter

3 Oberbauformen
B70/B07So/B90 Schwellen

Versuch mit elastischer Schwellenbesohlung

Variation der durch den DGS eingebrachten Auflast und Frequenz

QVW-Messungen


Einwilligung für Aktuell App
Information zur Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten