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Seit 1. Januar 2019 ist Thomas Schöpf bei Plasser & Theurer Geschäftsführer für den gesamten Verkauf. Wir haben unseren neuen CSO zum Interview gebeten.


Thomas Schöpf
CSO, Plasser & Theurer

Wir werden ganz klar darauf hinarbeiten, in Zukunft der führende Systemanbieter für den gesamten Gleisbau zu sein. Dazu werden unser erweiterter Customer Support und unsere Produktinnovationen in den Bereichen PlasserSmartMaintenance und vor allem der Digitalisierung des Gleisbaus beitragen.




Sie sind jetzt seit rund acht Monaten bei uns tätig. Was sind Ihre ersten Eindrücke?
Viele Freunde und sogar Kunden haben mir zum Einstand gratuliert, weil Plasser & Theurer einen hervorragenden Ruf sowohl in Österreich als auch international genießt. Mittlerweile weiß ich aus eigener Erfahrung, dass sie mit dieser Einschätzung vollkommen richtig liegen. Das vorhandene Know-How und die Begeisterung, die in diesem Unternehmen herrscht, ist eine tolle Basis für zukünftige Erfolge.

Nach welchen Grundsätzen werden Sie Ihren Geschäftsbereich künftig gestalten?
Eine Gegenfrage: Wer zahlt unsere Gehälter bei Plasser & Theurer?

Die Kunden?
Richtig! Richtig! Und das ist auch die Antwort auf Ihre Frage. Unsere Kunden müssen im Zentrum unseres Handelns stehen. Die Kunden zahlen unsere Gehälter, und wir sind ihnen und ihrem Erfolg verpflichtet. Unser Verkauf muss nahe am Produkt und nahe am Kunden sein. Wir werden in Zukunft unser gesamtes Produktportfolio (Machine-Fleet-Infrastructure) über einen Verkaufsprozess verkaufen und sehr eng mit unseren Partnerfirmen im Ausland zusammenarbeiten. Neben der besten Maschine ist es mir ein besonderes Anliegen, dass wir in Zukunft unseren Kunden auch den besten Customer Support bieten.

Woran denken Sie dabei konkret?
Näher zu den Kunden: Deshalb haben wir als ersten organisatorischen Schritt fünf Weltregionen definiert, die künftig von regionalen Leitern geführt werden. Diese sind sowohl für den Verkauf von Neumaschinen als auch für den Customer Support zuständig. Das Ziel ist ganz klar: dem Kunden einen Ansprechpartner über das gesamte Portfolio zu bieten.

Näher zum Produkt: Unser ebenfalls neu gegründetes Produktmanagement wird nicht nur sicherstellen, dass wir die besten Produkte herstellen werden, sondern auch unsere Verkäufer technisch fit für den Verkauf machen und mit weltweiten Experten tatkräftig den Verkaufsprozess unterstützen.

Stichwort Customer Support: Plasser & Theurer hat in den letzten Jahren in diesem Bereich das Angebot wesentlich erweitert. Sehen Sie hier Handlungsbedarf?
Ja, den sehe ich. Sie dürfen nicht vergessen, dass unsere Maschinen jahrzehntelang im Einsatz stehen. Viele bringen es auf über 30 Jahre! Das ist in unserer schnelllebigen Zeit etwas Außergewöhnliches. Das verpflichtet uns als Hersteller aber auch, eine Customer Support-Organisation bereitzustellen, mit der wir die Maschinen über den gesamten Lebenszyklus betreuen können und zwar weltweit.

Plasser & Theurer bietet hier doch schon viel: das weltweite Service-Netz zusammen mit den Partnerfirmen, die Ersatzteilversorgung von Linz aus oder die Service-Technik. Welche Verbesserungsmöglichkeiten sehen Sie noch?
Natürlich besitzen wir schon Strukturen, aber jetzt geht es um deren Optimierung. Zum Beispiel das Service-Netz: Ich habe als eine meiner ersten Aktivitäten einige unserer Service-Standorte besucht und weiß jetzt, dass wir diese weiter ausbauen müssen. Wir werden gemeinsam mit unseren Partnerfirmen regionale Service-Hubs mit einer Infrastruktur entwickeln, die eine optimale Betreuung vor Ort gewährleistet. Zur Ersatzteilversorgung: Hier haben wir eine ABC-Analyse durchgeführt und sind zu dem Schluss gekommen, dass künftig die 500 wichtigsten Teile binnen zwei Tagen zur Verfügung stehen müssen. Und schließlich zur Service-Technik: Hier ordnen wir unsere Mitarbeiter entsprechend ihrer Qualifikation künftig drei Levels zu und werden damit erreichen, dass wir für jeden Auftrag den Service-Techniker mit der optimalen Qualifikation anbieten. Um unseren Pool an Profis auszubauen, sind zurzeit elf neue Mitarbeiter bei PMC (internationales Trainingszentrum in Leverkusen) in Ausbildung. Außerdem arbeiten wir gerade eine Best Practice-Dokumentation aus, die uns dabei helfen wird, regionale Expertise weltweit nutzbar zu machen. Der Qualitätsstandard unserer Service-Technik wird dadurch noch einmal steigen.

Seit Kurzem bietet Plasser & Theurer Generalüberholungen von Stopfaggregaten zum Fixpreis. Wie sieht es mit ähnlichen Service-Programmen für komplette Maschinen aus?
Wir werden noch dieses Jahr mit VEDO ein Service-Paket ausrollen, das alle Leistungen umfasst, um eine Maschine im Rahmen der ersten Hauptüberholung wieder in den Topzustand zu bringen. Die Maschinen-Audits, die zur Feststellung des Zustands einer Maschine erforderlich sind, werden wir aktiv forcieren. Interessant für unsere Kunden ist bestimmt, dass diese Audits für die ersten beiden Maschinen einer Flotte sogar kostenlos durchgeführt werden.

Ist der Gebrauchtmaschinenmarkt eigentlich für Plasser & Theurer ein Thema?
Wir sagen, dass wir die Maschinen über den gesamten Lebenszyklus begleiten wollen, insofern ist natürlich auch die Zweitnutzung ein Thema für uns. Wir analysieren den Markt gerade, sehen aber jetzt schon, dass wir mit unserem Wissen über potenzielle Abnehmer als Vermittler gute Dienste leisten könnten. Außerdem erweitern wir unser globales Angebot im Bereich Retrofit und Upgrades. Diese Beiträge steigern den Wert gebrauchter Maschinen.

Herr Schöpf, zum Abschluss noch eine allgemeine Frage. Plasser & Theurer ist seit Jahrzehnten der weltweit führende Hersteller von Bahnbaumaschinen. Wird sich an dieser Positionierung in Zukunft etwas ändern?
Unbedingt! Wir werden diese Positionierung noch erweitern, indem wir ganz klar darauf hinarbeiten in Zukunft der führende Systemanbieter für den gesamten Gleisbau zu sein. Dazu werden unser erweiterter Customer Support und unsere Produktinnovationen in den Bereichen PlasserSmartMaintenance und vor allem der Digitalisierung des Gleisbaus beitragen.

Danke für das Gespräch!

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