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tmc, Track Machines Connected, ist eines der jüngsten Unternehmen der Plasser-Gruppe. Gestartet wurde 2019 mit gerade einmal 35 MitarbeiterInnen. Heute beschäftigt tmc bereits 100 Digitalisierungs-ExpertInnen. Tendenz steigend. Wir haben mit CEO Jochen Nowotny darüber gesprochen, was tmc so einzigartig macht.

Jochen Nowotny
CEO von tmc, einem Unternehmen der Plasser-Gruppe.

Herr Nowotny, die Digitalisierung der Bahn läuft auf Hochtouren. tmc gehört zu den erfolgreichsten Unternehmen, die hier mitmischen. Welche Skills stecken hinter Ihrer rasanten Entwicklung?

Der Geschäftsführer einer renommierten Consulting­­firma hat darauf kürzlich eine gute Antwort gegeben. Er meinte, wir hätten als Digitalisierungs-Experten im Bahnbau einen dreifachen Vorsprung: durch unsere Produkt­palette, unsere Expertise und unsere Erfahrung.

Ich möchte ergänzen, dass wir richtige Eisenbahnfans sind und uns mit voller Begeisterung damit beschäftigen, die Möglichkeiten digitaler Technologien für dieses nachhaltige Verkehrsmittel nutzbar zu machen.

Wie würden Sie Ihr Portfolio kurz zusammenfassen?

Wir bedienen drei Bereiche: Machine, Fleet und Infrastructure. Für Maschinen liefern wir beispielsweise die Automatischen Leitcomputer ALC oder das Reporting-Tool DRP. Aktuelles Highlight ist der Stopfassistent, der mit mehreren Laserscannern das Gleisbett erfasst, basierend auf künstlicher Intelligenz klassifiziert und die Aggregate wie das Stopfaggregat, das Hebe-und Richt-Aggregat, die Zusatzhebung etc. exakt positioniert. Für die Bediener eine echte Erleichterung, denn sie müssen die vorgeschlagenen Aktionen nur mehr bestätigen, können aber jederzeit eingreifen, wenn sie optimieren wollen. Für das Flotten­management bieten wir mit dem Machine Condition Observer und dem Machine Data Connector zwei Systeme, die es vom Backoffice aus ermöglichen, Maschinen zu überwachen und Daten zu sammeln, auf deren Basis gemeinsam mit Plasser & Theurer Analysen möglich sind. Schließlich stehen wir im Bereich Infrastructure für Messdienstleistungen, die eine neue Ära für die Planung, den Bau und die Instandhaltung von Bahninfrastruktur einläuten.

Digitale Systeme werden im Gleisbau unter höchst herausfordernden Bedingungen eingesetzt. Wie geht man bei tmc damit um?

Genau darin liegt eine unserer großen Stärken. Als Teil der Plasser-Gruppe wissen wir, was unsere Systeme auf den Baustellen und im Betrieb erwartet, und können sie dementsprechend robust konfigurieren. Wir kennen auch die Anforderungen an das Personal und können so echten Mehrwert für den Arbeitsalltag liefern. Die Digitalisierung muss die Arbeit erleichtern, muss sie sicherer machen und für höhere Effizienz sorgen.

Stichwort Lebenszyklen: Maschinen werden oft länger als dreißig Jahre eingesetzt, bei digitalen Systemen rechnet man mit Lebenszyklen von rund sieben Jahren. Wie lässt sich das vereinbaren?

Bei dieser besonderen Herausforderung ist es entscheidend, offene und sehr anschlussfähige Systeme zu entwickeln. Wir legen deshalb großen Wert darauf, unsere Kunden über den gesamten Lebenszyklus der Maschinen zu betreuen. Grundsätzlich ist es immer möglich, auch ältere Maschinen mit digitalen Updates auszustatten.

tmc hat sich seit der Gründung extrem gut entwickelt. Was erwarten Sie von der Zukunft?

Wenn ich das Potenzial unserer Produkte ansehe und gleichzeitig an die Erfordernisse der rasant wachsenden Bahnen denke, dann meine ich, es geht erst richtig los! Wir haben jedenfalls noch sehr viel vor, denn unser Ziel ist es, die Digitalisierung der Bereiche Machine, Fleet und Infrastructure einfach zu gestalten.

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