aktuell 143

Plasser CompactFlex 2x4

Effiziente Instandhaltung der Metro in Busan

Humetro betreibt vier U-Bahnlinien in Südkoreas Millionenmetropole Busan und erhält mit der Plasser CompactFlex 2x4 ein leistungsstarkes Werkzeug für die Instandhaltung des ca. 167 km langen Netzes.

Die Universalstopfmaschine wurde speziell an die Bedürfnisse von Humetro angepasst: Sie ist die erste Variante aus der neuen Compact-Serie auf dem koreanischen Markt und löst einen Unimat Junior ab, der seit 1998 im Einsatz stand. Um den U-Bahnbetrieb nicht zu beeinträchtigen, werden die Instandhaltungsarbeiten in einem engen Zeitrahmen zwischen Betriebsschluss um 1 Uhr und Betriebsbeginn um 5 Uhr durchgeführt, was höchst zuverlässige und leistungsstarke Maschinen erfordert.

Von Hauptstrecke bis Metro – Compact-Serie im globalen Einsatz

Die CompactFlex 2x4 ist Teil einer neuen Generation von kompakten Stopfmaschinen, die auf einem modularen Konzept basiert und höchsten Standards für Sicherheit und Ergonomie entspricht. Die Baureihe bietet Maschinen zur Streckenbearbeitung sowie Universalstopfmaschinen. Durch zahlreiche Optionen können Betreiber ihre Maschine individuell konfigurieren, beispielsweise durch Auswahl aus acht verschiedenen Typen das Stopfaggregat optimal an die vorherrschenden Bedingungen anpassen. Mit der kompakten Bauform und den geringen Achslasten ist der Einsatz in nahezu allen Streckenklassen, bei engen Lichtraumprofilen und in kleinen Radien möglich. Die Compact-Serie eignet sich dadurch für viele Aufgaben, auch für spezielle Anforderungen bei Metros.

Serienmaschine mit individuellen Lösungen

Die CompactFlex muss zahlreiche spezielle Anforderungen erfüllen, zum Beispiel muss sie transportfähig sein. Für Humetro war es wichtig, die Stopfmaschine einmal jährlich per LKW zu einem nicht an das Schienennetz angeschlossenen Streckenabschnitt zu bringen, ohne auf eine komplett überdachte Maschine verzichten zu müssen. Um die zulässige Transporthöhe von 3,6 m einzuhalten, musste die Dachkonstruktion speziell angepasst werden. So wurden Aufbauten entweder integriert oder unterhalb angebracht, ohne die Ergonomie der Kabinen zu beeinträchtigen. Trotz der Höhenvorgabe konnten die Sonnenschutzdächer im Design berücksichtigt werden, sie verhindern die Aufheizung der Kabine.

Integration aller Tools für Ein-Mann-Bedienung

Das zentrale Steuerelement der Stopfmaschine, der Automatische Leitcomputer (SmartALC), berechnet die Hebe- und Verschiebewerte für die Gleislagekorrektur. Standardmäßig wird er in der Frontkabine bedient. Für Humetro wurde ein zusätzliches Steuer- und Bedienelement integriert, sodass eine Person alle Arbeitsschritte von der Stopfkabine ausführen kann. Hochauflösende Kameras erleichtern dabei das Konfigurieren des Hebe- und Richtaggregats und ein Positionierungslaser markiert die Schwellenmitte.

Spezialsysteme für den Einsatz in Südkorea

Kameras zur Sicherung des Nahbereichs

Hochauflösende Nachtsichtkameras an Front, Heck und den Seiten überwachen den Nahbereich um die Maschine und geben Aufschluss über Personen im Gefahrenbereich. Das vom Kunden bereitgestellte Closed Circuit Television System (CCTV) zeichnet die Bilder der Kameras kontinuierlich auf, um die Nachvollziehbarkeit bei Bedienfehlern oder Unfällen zu verbessern.

Aufgleisvorrichtung

Durch das System mit fest integrierten hydraulischen Hubstempeln kann die Maschine quer verfahren und neben oder wieder auf das Gleis gestellt werden, um Strecken im Bedarfsfall möglichst schnell zu räumen.

Elektrifizierung

Die Maschine ist mit einem Batteriepack für die Versorgung der elektrischen Klimaanlagen und Verbraucher ausgestattet, das über den Motor oder über eine Remisenversorgung im Depot geladen werden kann.

Service und Unterstützung durch Partner vor Ort

Gemeinsam mit unserem lokalen Partner Plasser Far East führen wir das anspruchsvolle Zulassungsverfahren durch und bieten Humetro einen 24/7-Service für Inbetriebnahme, Training und Wartung. Dies gewährleistet hohe Verfügbarkeit und zuverlässigen Betrieb.

Technologieträger für neues Assistenzsystem

TampingControl Force Automation ermittelt und passt die optimale Beistellkraft in Echtzeit anhand der Schotterbedingungen an – das entlastet das Bedienpersonal und erhöht die Prozesssicherheit. Zur verbesserten Nachweisführung können alle relevanten Parameter dokumentiert werden. Das Produkt wird für alle aktuellen Varianten der Plasser CompactFlex ab Bestellung 2026 verfügbar sein.

Stopfaggregat mit voller Variabilität

Das verbaute 2x4-Stopfaggregat zeichnet sich durch hohe Flexibilität aus. Alle acht Pickel sind schwenkbar, die zwei Stopfaggregatsegmente können unabhängig voneinander abgesenkt werden. Gemeinsam mit der variablen Öffnungsweite der Beistellzylinder ermöglicht dies, auf Hindernisse entsprechend zu reagieren und jede Schwelle präzise zu stopfen – auch bei schwierigsten Bedingungen. Zusätzlich senkt die integrierte Drehzahlregelung den Verschleiß, spart Treibstoff und reduziert die Geräuschentwicklung.

Klimafreundlich mit E³ für Metros

Im Auftrag der Betreiberorganisation RATP Group sorgt ab 2026 das französische Bauunternehmen TSO für die Instandhaltung des Netzes der Pariser Metro. Um diese Arbeit künftig umweltfreundlicher zu gestalten, bestellte TSO zwei batteriebetriebene Stopfmaschinen der E³-Serie. Die beiden Plasser MetroFlex E³ zeichnet ein neuartiges Antriebskonzept mit Batterien als Energiequelle aus.

Da der Fahrgastbetrieb der U-Bahn in der Regel von ca. 5:30 morgens bis 01:00 nachts läuft, sind die verfügbaren Zeitfenster für die Instandhaltung nur kurz. Ein batteriebetriebenes Antriebskonzept kann hier seine Vorzüge ausspielen. Das Verhältnis von benötigter Energie (Batteriekapazität) und vorhandener Ladezeit ermöglicht, dass die Maschine tagsüber zwischen den Einsätzen geladen werden kann. Eine von mehreren Varianten bei der Plasser MetroFlex E³: Die Leistung kann direkt von der dritten Schiene über den Stromrichter zum Batteriepack geleitet werden.

Auf urbanen Gleisen erfüllt E³ gleich mehrere Bedürfnisse: Arbeitsplätze attraktiver gestalten, gesundheitliche Risiken minimieren und Anwohner:innen nicht den Schlaf rauben. In Tunneln und dicht verbautem Gebiet haben Emissionen von Baumaschinen verstärkte Auswirkungen, da Schall reflektiert wird und die Belüftung begrenzt ist. Das spezifische Arbeitsumfeld auf Metros bringt für das Maschinenkonzept noch weitere Herausforderungen. Ein enges Lichtraumprofil und kleine Kurvenradien fordern eine sehr kompakte Bauweise, in der das neue Antriebskonzept samt Batterietechnik untergebracht werden muss.

Die Plasser MetroFlex E³ wird als Entwicklungsprojekt für die Pariser Metro erstmals ein batteriebetriebenes Antriebskonzept für Stopfmaschinen bieten.

Einwilligung für Aktuell App
Information zur Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten