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iaf 2022

iaf 2022: Nach fünf Jahren Pause gebündelte Bahnindustrie in Münster

Digitalisierungskompetenz bündeln, dem Facharbeitermangel entgegenwirken und Antworten für die Herausforderungen des Bahnbaus im Klimawandel finden. Unter dem Motto „Track to the Future“ stand die dreitägige 28. Internationale Ausstellung Fahrwegtechnik (iaf) in Münster. Die Schiene führt inter­national in die Zukunft. Da überrascht es nicht, dass die iaf von Topthemen wie Umwelt- und Klimaschutz, Dekarbonisierung und Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Automatisierung dominiert war.

Fünf Jahre waren seit der letzten iaf vergangen, somit ein Jahr mehr als üblich – der Pandemie geschuldet. Entsprechend zahlreich waren die Weltpremieren. Mit großer Spannung war die iaf 2022 erwartet worden. Unter den mehr als 12.000 Messebesuchern aus 72 Ländern und den über 140 ausstellenden Unternehmen machte schnell ein geflügeltes Wort die Runde: „Great to see you again!“ Bestehende Reisebeschränkungen einiger Länder weltweit reduzierten zwar die Besucherzahlen im Vergleich zu 2017, konnten aber den Erfolg dieser überaus lebendigen Messe nicht mindern.

19 Exponate und neue Konzepte

Technologieführer Plasser & Theurer war einmal mehr größter Aussteller einer iaf. 19 Maschinen auf den Gleisen direkt am Messegelände und ein weiterer Technologieträger ganz in der Nähe im Demonstrationseinsatz – das ist unerreicht. Jede Maschine ein Highlight, zudem waren weitere Komponenten, Kooperationen und Konzepte zu erleben. Der Messeauftritt stand unter der verbindenden Überschrift „future track technology – NOW“: neue Lösungen mit konkreten Antworten auf aktuelle Bedürfnisse des Marktes. Heute schon für morgen.

ModularCustomizing

Jede Maschine ein Unikat bis ins Detail – das muss nicht sein. „ModularCustomizing“ spart Lieferzeit und senkt die Lebenszykluskosten, erleichtert dank standardisierter Schnittstellen spätere Upgrades. Plasser & Theurer überarbeitet die Stopfmaschinen konstruktiv und fasst die Komponenten zu modularen Baugruppen zusammen. Vorbote auf der iaf und dort an den Kunden übergeben war eine modular konzipierte Duomatic 08-32 C aus der Gruppe der Plasser CompactTamper.

Die iaf hat wieder einmal gezeigt, wie wichtig unsere Branche für das System Bahn ist. Umso glücklicher bin ich darüber, dass wir mit unseren Innovationen die richtigen Antworten auf die Herausforderungen des Bahnbaus von heute und morgen geben.

Johannes Max-Theurer
CEO, Plasser & Theurer

Ein weiteres Beispiel ist der neue Unimat 09-8x4/4S BR Dynamic E³. Die längste Universalstopfmaschine der ganzen Messe zeigt auf, was modular, vollelektrisch und mit nur fünf Bedienern möglich ist: integrierte Schotterbewirtschaftung und Schotterverteilung, integrierter Dynamischer Gleisstabilisator und nur mehr eine ergonomisch ausgestattete Stopfkabine mit neuem Ansatz im Bedienkonzept. Acht wesentliche Innovationen sind in dieser Maschine verbaut. Vom Aufmessen bis zum Nachmessen erledigt sie sämtliche Arbeiten und liefert eine sofort nutzbare Strecke. Inzwischen im Realeinsatz, erweist sie sich als ideal für kurze Bauabschnitte in knappen Sperrpausen.

Weitere Highlights am Gleis

Der ATMO, Prototyp einer Schienenschleifmaschine für städtische Netze, hatte auf der iaf seine öffentliche Premiere. Direkte Nachbarn am Messegelände waren die zweiwege­fahrbare UST 79 S und das neu definierte Schienenschweißen mit dem kompakteren, leichteren und einfacher nutzbaren Plasser FlashWelder. Ebenfalls neu konstruiert sind der Plasser BallastMaster als Nachfolger des SSP und ein rundum geschlossener Gleisstabilisator DGS NG. Bereits Zweiter seiner Art ist der von Plasser Italiana ausgestattete digitale Messwagen EM120VT. Und kommt eine Maschine in die Jahre, erwarten sie erweiterte Retrofit- und Ökofit-Programme. Umbau auf elektrische Stopfaggregate ist ebenso möglich wie viele andere technische Updates für ein zweites Maschinenleben.

Fachlich hochstehende Keynotes im iaf Salon

Die täglich bis zu sieben halbstündigen Impuls-Vorträgen von ausgewählten internationalen Fachexperten boten tiefe Einblicke in die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im Gleisbau sowie zukunftsweisende Maschinentechnologie.

So standen am 31. Mai die inhaltlichen Schwerpunkte Schienenbearbeitung und Digitalisierung auf dem Programm. Um Customer Services und Ökologisierung ging es am Folgetag, während am 2. Juni die „Zukunft des Gleisbaus“ über diverse Forschungsthemen beleuchtet wurde.

Nächste iaf 2025

Die Präsentationen vieler Firmenkooperationen und der iaf-Salon für an Hintergründen von Neuentwicklungen interessierte Fachbesucher an allen Messetagen waren viel besuchte Programmpunkte. Die nächste iaf findet vom 20. bis 22. Mai 2025 statt – also schon in drei Jahren.


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